
Willkommen in der „Schmiede der Visionen“, dem Museum der Interstuhl Group
Am Wochenende des 12. und 13. Juli 2025 feiert Tieringen seinen 750. Geburtstag – ein ganz besonderes Jubiläum, das mit einem großen Dorffest gewürdigt wird. Zum Anlass dieser Feierlichkeiten öffnet Interstuhl erstmals die Tore zum neuen, firmeneigenen Museum. Im ehemaligen Wohnhaus und der Schmiede von Wilhelm und Hilda Link erwartet die Besucher:innen eine Zeitreise durch sieben Jahrzehnte Unternehmensgeschichte – von der Dorfschmiede bis zum internationalen Hersteller von Sitzmöbeln und Anbieter von Raumlösungen.
Ein Ort voller Geschichte - und voller Geschichten
Mit dem Museum schafft Interstuhl einen besonderen Ort des Erinnerns und Erlebens. Und es könnte kein passenderer Ort sein als das ehemalige Wohnhaus der Gründerfamilie Link – direkt an dem Platz, an dem alles begann: der Dorfschmiede in der Neuen Straße.
Hier wurde nicht nur geschmiedet, sondern auch getüftelt, gekocht, gewaschen, lackiert und schließlich gegründet. In den Ausstellungsräumen machen wir diesen Weg erlebbar: Beginnend mit dem traditionsreichen Schmiedehandwerk der Familie Link ab 1731, führt die Ausstellung durch bewegte Zeiten – von den 1930er Jahren, über die Nachkriegsjahre, den wirtschaftlichen Aufschwung der 1960er, die Pionierzeit der ersten Arbeitsstühle bis hin zur modernen Produktwelt von heute.
Die Räume sind chronologisch gegliedert und nehmen die Besuchenden mit auf eine Zeitreise durch Jahrzehnte voller Mut, Ideenreichtum und echter schwäbischer Machermentalität. Dabei stehen nicht nur die technischen Entwicklungen im Fokus, sondern vor allem auch die beteiligten Menschen. Ihre Rollen, Herausforderungen und kleinen Anekdoten bekommen ihren verdienten Platz.
Highlights der Ausstellung: Von der bi-regulette bis zur „Goldenen Muffe“
Was macht das Museum so besonders? Es sind die vielen großen und kleinen Meilensteine, die den Weg von Interstuhl geprägt haben. Ein zentrales Element der Ausstellung ist die sogenannte Initialzündung: Als Werner Link in den 1960er-Jahren beobachtete, dass Näherinnen in der regionalen Textilindustrie auf Obstkisten saßen, war dies der Anstoß zur Entwicklung des ersten Arbeitsstuhls – der bi-regulette. Diese Erfindung legte den Grundstein für das, was Interstuhl heute ist: ein international führendes Unternehmen für ergonomische Sitzlösungen in verschiedenen Arbeitsfeldern. Neben den Produkten sind es aber gerade die persönlichen Geschichten und Anekdoten, die den Besuch lebendig machen. So erfährt man, wie in den Anfangsjahren Sektkorken als Möbelgleiter dienten, weil Kunststoffteile fehlten. Oder wie Hühner kurzerhand umquartiert wurden, nachdem sie frisch lackierte Stuhlgestelle „verziert“ hatten. Die täglichen Herausforderungen des schwäbischen Erfindergeistes auf dem Land eben.
Technologische Meilensteine wie die Entwicklung der Safelift-Technologie, Werner Links Antwort auf Sicherheitsbedenken bei Gasfedern, zeigen eindrucksvoll, wie Interstuhl stets mit Innovationskraft auf Herausforderungen reagierte. Für diese Lösung wurde Werner Link sogar mit der „Goldenen Muffe“ ausgezeichnet – ein wunderbares Beispiel dafür, wie aus einem Problem ein Erfolgsprodukt werden kann.
Eine Emotionale Zeitreise
Die Ausstellung ist mehr als nur eine Abfolge von Exponaten – sie ist eine lebendige Zeitreise durch die Geschichte eines Familienunternehmens mit starken Wurzeln in Tieringen. Jeder Raum steht für ein Jahrzehnt der Unternehmensentwicklung und ist authentisch gestaltet: von der historischen Schmiede über die erste Werkstatt bis hin zu modernen Arbeitswelten.
Dabei wird deutlich: Das Familienunternehmen war nie „nur“ ein Stuhlhersteller. Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig der Betrieb in den Anfangsjahren war – mit Schmiede, Tankstelle, Wäscherei, Landmaschinenwerkstatt und sogar eigener Landwirtschaft. Auch die Rollen der Familienmitglieder werden eindrucksvoll sichtbar: Hilda Link als Köchin und Allroundkraft, Tochter Lenore als Organisationstalent und Seele des Unternehmens, Werner Link als technischer Visionär.
Die Führung lebt von Originalstücken, Dokumenten und liebevoll inszenierten Szenen – aber vor allem von den Geschichten, die dahinterstehen. Ergänzt durch charmante Anekdoten und echte Erinnerungen wird der Rundgang zu einem sehr persönlichen und emotionalen Erlebnis. Es geht nicht nur um Produkte – sondern um Haltung, Pioniergeist und Zusammenhalt über Generationen hinweg.

